KI-Modelle effizient nutzen – damit der Agent nicht zur Kostenfalle wird

KI-Agenten automatisieren Prozesse und sparen Zeit – doch große Modelle verursachen schnell hohe Betriebskosten. Schon einfache Anfragen können im Dauerbetrieb zum Kostenfaktor werden. Erst die richtige Strategie macht Künstliche Intelligenz wirklich effizient.

#KÜNSTLICHE INTELLIGENZ ‐ 24. Juli 2025

Der Trend zur Nutzung von KI-Modellen für die Optimierung von Geschäftsprozessen ist ungebrochen – und das aus gutem Grund: Sie sparen Zeit, senken Kosten und steigern die Effizienz. Von der automatisierten Bearbeitung von Support-Anfragen über die Bewertung von Bestellvorfällen bis hin zur After-Sales-Betreuung durch personalisierte Produktempfehlungen – KI-Agenten übernehmen immer mehr Aufgaben im täglichen Betrieb.

Doch bei aller Begeisterung für die Möglichkeiten intelligenter Automatisierung darf eines nicht übersehen werden: Am Ende muss die Rechnung stimmen. Denn der Einsatz generischer Large Language Models (LLMs) wie GPT-4, Claude oder Gemini ist alles andere als kostenlos – insbesondere, wenn sie über API-Anbindungen in Echtzeit mit hohen Nutzungszahlen betrieben werden. Auch im Self-Hosting-Betrieb steigen die Anforderungen an Hardware und Energieverbrauch schnell.

Effizienz ja – aber nicht um jeden Preis

Was viele Unternehmen unterschätzen: Die größten Kostenfallen entstehen nicht durch den initialen Aufbau eines KI-Systems, sondern durch den dauerhaften Betrieb. Jeder Prompt, jede Nutzeranfrage, jede Rückfrage im Multi-Turn-Dialog erzeugt Tokenkosten oder GPU-Zeit – und diese summieren sich bei hoher Skalierung dramatisch.

Deshalb gilt: Wer auf KI setzt, muss auch auf effiziente KI setzen.

Optimierte KI-Agenten – für Performance UND Wirtschaftlichkeit

Die gute Nachricht: Es gibt technologische Ansätze, um KI-Anwendungen zielgerichtet, ressourcenschonend und kostenbewusst zu betreiben. Die FIS-Gruppe setzt dabei bewusst auf eine eigene Infrastruktur und eigene Entwicklungskompetenz – im eigenen Rechenzentrum, DSGVO-konform und leistungsfähig.

Ein Überblick über die effizientesten Hebel

HEBEL #1
Speziell trainierte und quantisierte KI-Modelle einsetzen

Statt ein universelles LLM für jede Aufgabe zu nutzen, lohnt sich der Blick auf task-spezifisch trainierte und quantisierte Modelle. Diese Modelle sind kleiner, schneller und sparsamer im Betrieb – bei gleichbleibend guter Performance im jeweiligen Anwendungsfeld.

Beispiel:

Ein quantisiertes Modell wie DistilBERT oder TinyLLaMA, das speziell auf Support-Ticket-Kategorisierung trainiert wurde, benötigt nur einen Bruchteil der Ressourcen eines GPT-basierten Modells – bei nahezu identischer Präzision für diesen konkreten Use-Case.

HEBEL #2
Leichte Transformer-Modelle ohne Vektorraum-Overhead nutzen

Nicht jeder Anwendungsfall erfordert die semantische Tiefe eines Vektorraum-Modells. Für viele Aufgaben – etwa die Bewertung einfacher Bestellprozesse oder das Matching von Standardantworten – reichen klassische Transformer-Modelle mit reduzierter Architektur völlig aus.

Beispiel:
Modelle wie FastFormer oder Linformer liefern solide Ergebnisse mit niedriger Latenz und sind besonders ressourcenschonend – ideal für Edge-Deployments oder On-Premise-Lösungen.

HEBEL #3
LoRAs zur Steuerung und Effizienz nutzen

Low-Rank Adaptation (LoRA) ist ein cleverer Weg, große Sprachmodelle zielgerichtet anzupassen, ohne sie komplett neu zu trainieren. Durch gezielte Gewichtsanpassungen werden nur relevante Parameter verändert – so entsteht ein „Input- und Output-Trichter“, der das KI-Modell auf eine klar definierte Aufgabe fokussiert.

Nutzen:
Die Ausgaben für Rechenleistung sinken, weil der „Denkraum“ des Modells kleiner ist – gleichzeitig bleibt die natürliche Spracheingabe erhalten, was die Benutzerfreundlichkeit steigert.


HEBEL #4
Human-in-the-Loop als Qualitätsanker

So effizient KI auch arbeiten kann: Komplexe, risikobehaftete Aufgaben sollten nie vollständig automatisiert werden. Denn KI trifft keine Entscheidungen – sie generiert Wahrscheinlichkeiten. Für Prozesse, die aufwendig zu berechnen sind, sowie bei sicherheitsrelevanten Entscheidungen oder rechtlichen Bewertungen ist der Mensch als finaler Prüfer unersetzlich.

Ergebnis:
Ein effizienter Agent ist nicht nur schnell und günstig – er weiß auch, wann er den Menschen fragt.

 

FAZIT

KI effizient denken heißt Wirtschaftlichkeit mitdenken

Der Einsatz von KI-Agenten ist ein Gamechanger – aber nur, wenn er strategisch erfolgt. Wer blind auf große Modelle setzt, wird schnell von Betriebskosten überrascht. Die Zukunft liegt in modularen, spezialisierten und gut kalibrierten KI-Systemen, die nicht nur performen, sondern auch wirtschaftlich betrieben werden können.
Denn: Intelligenz ohne Effizienz ist Verschwendung.

Mehr über KI-Agents erfahren

KI effizient nutzen: Antworten auf häufig gestellte Fragen

Kleinere Modelle wie DistilBERT oder TinyLLaMA sind auf spezifische Aufgaben trainiert und benötigen deutlich weniger Rechenressourcen. Für einen klar definierten Use-Case liefern sie bei geringeren Kosten vergleichbare Ergebnisse wie große, generische LLMs.

LoRA (Low-Rank Adaptation) passt nur gezielt ausgewählte Teile eines Modells an, anstatt es komplett neu zu trainieren. So lässt sich ein KI-Modell schlank auf eine konkrete Aufgabe fokussieren, was sowohl Rechenleistung als auch Energieverbrauch reduziert.

Viele Unternehmen setzen pauschal auf große Modelle, ohne eine klare Effizienzstrategie. Dabei ergeben sich typische Herausforderungen:

1. Unnötig komplexe Modelle für einfache Aufgaben – Statt schlanker Lösungen werden überdimensionierte Modelle eingesetzt, was Ressourcen verschwendet.
2. Fehlende Kostenkontrolle beim Betrieb – Ohne Überwachung oder Limits laufen Modelle ineffizient oder verursachen unnötig hohe Cloud-Kosten.
3. Keine strategische Modellwahl oder Modularisierung – Es fehlt an Planung, welches Modell wofür eingesetzt wird und wie flexibel Komponenten austauschbar bleiben.

Unser Impuls:
Eine zielgerichtete KI-Strategie beginnt mit der Auswahl effizienter Modelle für den jeweiligen Anwendungsfall. Kleine, spezialisierte Modelle sind oft schneller, günstiger und leichter wartbar. Modularisierung schafft Skalierbarkeit und Anpassbarkeit, während ein Kostencontrolling sicherstellt, dass der Nutzen im Verhältnis zum Aufwand steht.

KI automatisiert wiederkehrende Prozesse, reduziert manuelle Aufwände und beschleunigt Reaktionszeiten – z. B. im Support, in der Auftragsbearbeitung oder beim Kundenservice. Voraussetzung ist ein gezielter und skalierbarer Einsatz mit klarem Nutzen.

Let’s connect

SIE HABEN FRAGEN?
KONTAKTIEREN SIE UNS!

Frank Meier

FRANK MEIER
Managing Partner of Medienwerft

040 / 31 77 99-0
info@medienwerft.de